Es ist beim besten Willen nicht mehr zu übersehen. Der Sommer neigt sich still und heimlich dem Ende zu. Der Lavendel ist verblüht, die Dämmerung schleicht sich jeden Abend ein bißchen früher heran und morgens, wenn wir Großen frühstücken müssen wir schon wieder das Licht in der Küche anmachen.
Die Mädchen sind nicht mehr ganz so wild auf das Freibad und spitzen zwischendurch sogar schonmal wieder freiwillig die Stifte an. Ja, es ist wirklich langsam so weit. Der Sommer geht zuende. Die Schule fängt wieder an.
Und so langsam kehrt der Alltag wieder ein. Auch wenn die nächste Woche ein bißchen Aufregung bringen wird, denn unsere mittlere Tochter hat ihren ersten Schultag auf der weiterführenden Schule, am nächsten Tag hat dann unsere Älteste Geburtstag (und wird „endlich“ ein echter Teenager) und dann geht’s für mich auch noch nach Hamburg bevor am Samstag endlich gefeiert wird.
Aber ich habe auch gar nichts gegen den Alltag, im Gegenteil, ich mag es, wenn nach den langen Ferienwochen wieder eine gewisse Routine einkehrt. Wenn wir morgens wieder alle zusammen frühstücken, wieder ein bißchen mehr nach Plan leben, es uns im Alltagstrott gemütlich machen.
Und ich mag es sogar, wenn der Sommer zuende geht. Nicht das ich den Sommer nicht mag, nein, im Gegenteil. Aber ich mag einfach den Wechsel der Jahreszeiten. Ich mag es, wenn der Sommer ein Sommer ist, der Winter ein Winter, der Frühling …, versteht Ihr, was ich meine? Alles hat seine Zeit und das finde ich wunderbar.
Und jetzt genieße ich den Spätsommer so richtig. Genieße, daß es noch warm genug ist, ohne Socken herumzulaufen. Man abends, wenn auch vielleicht mit einer Decke, noch draußen sitzen kann. Die wahrscheinlich letzten Grillabende auf der Terrasse für diese Saison. Aber auch: abends wieder Kerzen anzünden. Über den Kaminholzvorrat nachdenken. Äpfel. Pflaumen. Kürbissuppe, ganz bald wieder.
Der Herbst kommt näher und damit ein bißchen mehr Gemütlichkeit. Und passend dazu zeige ich Euch heute schonmal genau den richtigen Begleiter für den nachmittäglichen Back-to-School oder Willkommen-zurück-im-Alltag Cappuccino. Nach den ganzen Bergen von Eiscreme in den Sommerferien wird es wieder Zeit für ein feines Stückchen Coffee Cake. Coffee Cake nicht, weil etwa Kaffee drin ist, nein, einfach weil er so gut zum Kaffee paßt. Wie dafür gemacht, die perfekte Begleitung. Hübsch und lecker, also genau die Art von Begleiter, die wir alle beim Abschlußball in der Tanzschule gerne gehabt hätten 😉
Dieser Coffee Cake kommt noch hübsch spätsommerlich daher, es durfte zwar schon ein bißchen Zimt dabei sein, aber als Zugeständnis an den sich verabschiedenden Sommer auch noch ein wenig Zitrone und vor allem die wahrscheinlich letzten frischen Blaubeeren der Saison.
Und so geht’s:
Für den Teig (die Menge reicht für eine normale Springform):
275 g Mehl
1 TL Natron
2 TL Backpulver
1/2 TL Salz
125 g Butter (zimmerwarm)
130 g Rohzucker
1 Ei
1 Prise geriebene Vanille
200 ml Buttermilch
geriebene Schale einer Bio-Zitrone
200 g Blaubeeren
Für die Streusel:
50 g Mehl
80 g brauner Zucker
125 g kalte Butter
1 TL Zimt
1 MSP Salz
100g Mandelblättchen
Eine Springform fetten, den Boden eventuell mit Backpapier auslegen. Den Backofen auf 175°C (Heißluft) vorheizen.
Mehl, Backpulver, Natron und Salz gut vermischen.
In einer zweiten Schüssel Butter und Zucker mit dem Mixer gut zusammen aufschlagen bis eine cremige Konsistenz erreicht wird. Dann das Ei dazugeben und ebenfalls gut verquirlen. Zitronenschale, Vanille und Buttermilch dazugeben und gut verrühren. Zum Schluß dann die trockenen Zutaten nur mit einem Kochlöffel, nicht mit dem Mixer (!) locker unter die Creme ziehen. Nicht zu lange Rühren, die Zutaten sollen nur gerade so vermischt sein. Danach vorsichtig die Blaubeeren untermischen. Den Teig dann anschließend in die Form füllen.
Für die Streusel zunächst alle Zutaten bis auf die Mandelblättchen mit der Hand zu Streuseln verkneten. Dann die Mandelblättchen dazukneten, sie dürfen dabei ruhig ein bißchen zerbröseln.
Die Streusel auf dem Kuchen verteilen und das Ganze dann für ca. 50 Minuten ab in den Backofen. Beachtet bitte unbedingt die Eigenarten Eures Backofens, macht regelmäßig eine Garprobe und deckt den Kuchen gegebenenfalls zwischendurch mit Alufolie ab, falls er zu dunkel wird.
Dieser Coffeecake hält sich prima tagelang, sofern man ihn gut vor gefräßigen Familienbewohnern versteckt oder ihn zumindest nur backt, wenn 2/5 der Familie im Reit-Zeltlager sind. Und man kann ihn auch ganz prima abwandeln, zum Beispiel mit Himbeeren, mit Pflaumen, mit Apfelstückchen … alles was man mag.
Und wenn man ihn sowieso nicht großartig aufbewahren möchte, dann stellt man ihn einfach komplett auf den Tisch wenn alle endlich wieder wohlbehalten zuhause sind. Und genießt es, das ganz große Glück.
Ich wünsche Euch noch einen wunderschönen Sonntagabend und einen wunderbaren Start in die neue Woche! Macht es Euch fein mit Eurem Glück!
Liebe Grüße,
Isabelle
heimundherd
• 11 Jahren agoLiebe Isabelle,
der Coffeecake sieht wunderbar lecker aus! Der Kuchen steht ab sofort auf meiner To-Do Liste ;)! Danke für das Rezept und einen schönen Sonntag noch!
Herzliche Grüße,
Nadine
Fräulein Famos
• 11 Jahren agoLiebe Isabelle,
der sieht wunderbar aus. Ich stelle mir gerade vor, wie er wohl riecht, wenn er frisch aus dem Ofen kommt. Darin, mir den Geruch von Dingen vorzustellen, hab ich ohnehin gerade Übung, denn ich hab mir diese Woche direkt den ersten (fiesen) Schnupfen eingefangen. Der Herbst ist im Anmarsch, das merkt man wirklich, jeden Tag ein bisschen mehr. Und gerade das ist es, was ich immer so schön finde: Die Übergänge zwischen den Jahreszeiten. Weil sich dann so besonders deutlich zeigt, wie viel Lebendigkeit in unserer Welt steckt, wie sich alles ständig verändert, wie Altes geht und Neues kommt.
Insofern kann ich, glaube ich, ganz gut nachvollziehen, was du meinst. 🙂
Hab eine schöne Woche!
Alles Liebe, Naomi
Monika
• 11 Jahren agodelicious cake!autumn is coming and I love it:)
m
Mrs. Popsock
• 11 Jahren agoschon das ansehen macht glücklich.<3
süß und köstlich
• 11 Jahren agoDer Kuchen sieht sehr, sehr lecker aus! Ich mag Blaubeerkuchen sehr gern, aber in dieser Variante habe ich ihn noch nicht gesehen. Sieht köstlich aus!!! 🙂
Liebe Grüße
Janet
jenn.adores
• 11 Jahren agoMhhh … Mehr muss man gar nicht sagen.
xx
Jenny
Eva @ 1 Big Bite
• 11 Jahren agoJa ich verstehe total was du meinst. Es wird Zeit fuer Herbst und alles schoene was er mit sich bringt. Ich wohne in Atlanta (Suedstaaten) und der Herbst ist fuer eine lange Zeit noch nicht in Sicht. Im Gegenteil der Sommer wird jetzt erst richtig schoen, aber ich freue mich auf regnerische Tage und Wollsocken. Total verrueckt! 🙂
Aber ein Stueck von deinem Kuchen wuerde schon helfen…
Liebe Gruesse
Eva
Miss.Tammy
• 11 Jahren agoIch möchte mich zum Frühstück bitte anmelden – der sieht so wunderbar aus! Ich bin auch schon total wild auf den Herbst, her mit dem Kürbis, den Äpfeln, Süßkartoffeln, Pflaumen…
Cathi Blume
• 11 Jahren agoEine wunderbaren Blog hast du- Ich hab´ihn gerade entdeckt und bin begeistert!
Alles Liebe, Cathi von Carpe Kitchen!